Hi,
meine Glider fressen alles an Insekten was ich ihnen anbiete, am liebsten jedoch größere Schaben. Eine Verfütterung einer oder zweier Arten ist bei einem Tier welches ein so großes Nahrungsspektrum hat sicher nicht das wahre. Der Unterschied zwischen den heimischen "Feldheuschrecken" und den gezüchteten afrikanischen Arten ist gar nicht mal so groß. Beide gehören zu der Ordnung der Kurzfühlerschrecken, sind also unmittelbar verwandt.
Die Belastung gezüchteter Insekten wird meist unterschäzt. Wenn z.B. Kleie für Futterzwecke verfüttert wird, so wird diese aus Getreide gewonnen dessen Wassergehalt zu hoch für den menschlichen Verzehr ist. Die Folge ist eine muntere Ansammlung von gesundheitsschädlichen Schimmelpilzstoffwechselnebenprodukten (primär Aflatoxine). Zum anderen ist das verfütterte Futter ebenso mit Rückständen der Landwirtschaft und diversen aus dem Boden aufgenommenen Stoffen belastet wie das Futter der wildlebenden Insekten. Was ich damit sagen will ist, dass die Schadstoffbelastung ebenso ungewiss ist wie die der gefangenen Insekten. Mittlerweile werden in vielen Zuchten diverse Mittelchen gegen Pilze und Milben eingesetzt. Es gibt einige Vogelspinnenhalter die Spinnen durch so behandelte Futtertiere verloren haben. Auch sie waren von der Seriösität und Zuverlässigkeit ihres Händlers überzeugt.
Reptilien haben als wechselwarme Organismen einen sehr langsamen Stoffwechsel, dies begünstigt die Akkumulation von diversen Stoffen. Reptilien haben unter Schadstoffen genauso zu leiden wie alle anderen Organismen auch, es spielt sich nur in längeren Zeiträumen ab.
Wenn man also in der Nachbarschaft eine schöne ungedüngte und unbehandelte Brachfläche hat, so ist es keineswegs verwerflich einige Heuschrecken zu verfüttern. Im Gegenteil, der Vitamin- und Protein- und Mineralstoffgehalt ist sogar großer als der von gezüchteten Insekten, dabei ist sogar der Fettanteil niedriger.