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»Beuteltiere
Hallo
beschäftige mich grade mit der Konvergenz und mir ist aufgefallen, dass
es meist nur Beispiele zwischen Europa/Afrika und Australien gibt, wobei
sich die jeweiligen Arten so ähneln, mit dem einzigen Unterschied, dass
die Tiere in Australien Beutel besitzen, deshalb 2 Fragen:
a) Warum bekamen die jeweiligen Arten Beutel, und das vornehmlich in Australien, hat der Beutel dort irgendwelche Vorteile?
b) Gibt es noch andere Beispiele für Konvergenz?
gruß
RE: Beuteltiere
inHilfeforum - Notfallfragen und reguläre Fragen
02.03.2006 18:02von Heike • | 2.572 Beiträge
Konvergenz: Ausbildung ähnlicher Merkmale hinsichtlich Gestalt und Organen bei genetisch verschiedenen Lebewesen, meist durch Anpassung an gleiche Umweltbedingungen
So sagt es zumindest mein Duden. Schreibst du gerade ne Dissertation oder sowas?
Die Erklärung würde zumindest ansatzweise erklären warum gerade in Australien Beuteltiere vorkommen. Der grund dafür - keine Ahnung, ich hatte nicht mal Bio-Leistungskurs. Als Laie fällt mir solch eine dubiose Behauptung wie "Na, wenn ich bei den Temperaturen schwanger wäre, dann auch lieber mit einem oder zwei im Beutel statt kugelrundem Bauch".
Damit dürfte ich mich als unqualifiziert für diese Aufgabe geoutet haben *smile*
Aber - das Internet hat unendliche weiten:
Stammesgeschichte der Beuteltiere: http://www.eckener.cidsnet.de/projekt/museum/lars.htm
Bekannt ist allerdings, daß die Beuteltiere mit der Abtrennung Australiens von anderen Kontinenten vor dem Entstehen höherer Säuger isoliert wurden und sich somit konkurenzlos zur heutigen Vielfalt entwickeln konnten.
Andere Beispiele gibt es bestimmt - ich hab gerade z.B. die flugunfähigen Laufvögel gefunden.
Liebe Grüße an dich und deine Tiere
Heike
Bei manchen kommt die Einsicht erst, wenn ein Unglück passiert ist
RE: Beuteltiere
inHilfeforum - Notfallfragen und reguläre Fragen
03.03.2006 00:10von kasia • | 1.378 Beiträge
soweit mir bekannt ist gab´s erst beutel tiere und erst dann haben sich säugetiere entwikelt aber da hat sich australien auch schon abgetrennt --- und da sich in australien keine säugetier räuber entwikelt haben wahren die tiere dort nicht gezwungen sich anzupassen und haben den beutel behalten
die aller ersten säugetiere hat der mensch nach australien eingeschläpt und damit sehr viele probleme wenn nicht sogar die totale auslöschung aller beuteltiere verursacht ---warum = säugetiere haben eine bessere vermehrung 1)babys kommen total ausgebildet auf die welt und 2)sie bekommen viel mehr babys
gruß kasia
RE: Beuteltiere
inHilfeforum - Notfallfragen und reguläre Fragen
03.03.2006 21:33von Omni • | 773 Beiträge
Ich bin mal ganz wagemutig und behaupte frech: Alle Beuteltiere sind Säugetiere.
Bestätigt werde ich in meiner Behauptung dass zumindest Suggies Säuger sind durch ein "Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren" (herausgegeben von "Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft"), in denen ganz explizit auch auch die Gruppe der Beuteltiere (und dort ganz explizit "Ketterbeutler" -> "Beutelflughörnchen") eingegangen wird.
Wenn ich das richtig im Kopf habe werden die Beuteltiere als "niedere Säuger" betrachtet, weil sie halt ihre Jungen unausgebildet zur Welt bringen.
Kasias Behauptung ist also nicht ganz richtig, ich stimme ihr aber zu dass in Australien die Beuteltiere keiner starken natürlichen Bedrohung ausgesetzt waren und daher der Selektionsdruck auf die Beuteltiere nicht so gross war wie in dem Rest der Welt, und dass die dort eingeführten/eingeschleppten "neumodischen" Säugetiere die dort heimischen Tierarten stark gefährdet.
P.S.: Ich habe kein Bio-LK gehabt, habe aber eine Informatik-Seminarabeit über "Genetische Algorythmen und Evolutionsstrategien" geschrieben und das Ganze ähnelt der Biologischen Evolution (zumindest nimmt man das an).
RE: Beuteltiere
inHilfeforum - Notfallfragen und reguläre Fragen
03.03.2006 21:51von Omni • | 773 Beiträge
Ich denke mal Dein Ansatz ist falsch. Es ist nicht so dass die Tiere sich erst gleich entwickelt haben (also Flughörnchen in Europa und Flughörnchen in Australien) und die Australier dachten sich dann "ey, so ein Beutel wäre beim Einkaufen schick!" (siehe auch: http://nicht-lustig.de/toondb/050411.html ) oder die Europäer sich dachten "Der Beutel stört, weg damit!". (Ein anderer Grund für den fehlenden Beutel finden wir hier: http://nicht-lustig.de/toondb/040817.html )
Vielmehr habt die Evolution versucht die Tiere so anzupassen, dass sie sich fleissig vermehren können. Dazu müssen sie halt Experten in ihren Bereichen sein und Plätze finden, in denen sonst noch keiner nach Nahrung sucht oder auch Fluchtmethoden entwickeln, mit denen sie ihren natürlichen Feinden entkommen können.
Übrigens gibt es neben der eurasischen Variante (Pteromys volans) auch eine Amerikanische Variante der Flughörnchen (lat. Name: Glaucomys volans)... Hier würde ich aber schon anhand des lateinischen Namens davon ausgehen, dass die Tiere nahe Verwandte sind und daher keine Beispiele für Konvergenz sind (da sie nur Variationen des gleichen Tieres sind und sich nicht unabhängig voneinander entwickelt haben).
Ich behaupte auch gleich das ist auch der Grund warum es einfacher ist Konvergenzbeispiele zu finden bei denen das eine Tier ein Beuteltier (und damit eine australische Ausführung) ist: Ähnliche Tiere aus Europa, Asien, Afrika oder Ameria haben wohl zumeist einen gemeinsamen Vorfahren und haben sich nicht unabhängig entwickelt. Australien jedoch ist so früh vom übrigen Festland separiert worden, dass sich hier die Tiervielfalt fast komplett eigenständig entwickelt hat.
All das hier ist nicht wissenschaftlich fundiert, aber zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Ich hoffe damit geholfen zu haben.
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