Immer wenn ich hier mal wieder etwas schreibe, stelle ich fest, dass wieder mal ein paar Monate ins Land gezogen sind, was allerdings nicht unbedingt etwas Schlechtes zu bedeuten hat - keine Nachrichten sind oftmals gute Nachrichten.

Unsere Rasselbande ist inzwischen auf acht Kobolde herangewachsen. Die Eltern Momo ( Weibchen ) und Chichi ( Männchen ), die beiden Mädels aus dem ersten Wurf Mimi und Hanna sowie der erste Junge Lobo ( inzwischen auch erwachsen ), und danach nochmal drei Jungs aus zwei Schwangerschaften. Für lange Zeit eine harmonische Familie und wir haben eigentlich eher irgendwann mit Streitereien unter den Männern gerechnet aber die sind nach wie vor ein Herz und eine Seele. Die beiden Töchter aus erster Schwangerschaft sind inzwischen leider jedoch bis aufs Blut verfeindet

Als Vorgeschichte vielleicht noch, unser Elternpaar lebt in absoluter Monogamie. Chichi, der Boss der Gruppe und Vater aller Kinder hat nie Interesse an seinen Töchtern gezeigt ( auch nicht als diese erwachsen waren ) und hat nur Augen für seine Momo ( ein wahrhaft leidenschaftliches Paar ). Anders ausgedrückt, kein Sex in unserer Gruppe ausser zwischen den Eltern.
Das ging soweit gut bis der älteste Sohn Lobo zaghaftes Interesse an einer der beiden Schwestern ( Mimi ) angemeldet hat. Ist nicht wirklich was passiert aber man hat gemerkt, dass er sich ein wenig für sie interessiert, was ihr auch gefallen hat.

Und dann ist es passiert. Wir haben Mimi kurz danach schwer verletzt im Käfig gefunden Eine tiefe Bisswunde klaffte aus ihrem Rücken, die wir natürlich sofort haben nähen lassen. Heute ist Mimi wieder munter, auch wenn das vollständige Heilen der Wunde mehr als einen Monat gedauert hat.

Wir haben eine ganze Weile spekuliert, WER es gewesen sein könnte und hatten eigentlich schon Lobo in Verdacht ( vielleicht wollte er mit Gewalt Sex und hat sich dabei im Rücken festgebissen - Ort und Art der Wunde hätten das vermuten lassen können ) ... aber der eigentliche Täter ( so, wie wir vermuten ) hat sich einige Zeit später selbst verraten. Wir denken heute, dass es zu 99% die Schwester Hana war. Als Mimis Wunde nämlich langsam zu verheilen begann, wollten wir sie nach und nach wieder mit der Familie zusammenbringen ( sie musste während der Wundheilung ein Zeit isoliert bleiben ). Alle Mitglieder der Familie haben sie freudig begrüßt und abgeleckt ... bis auf ihre Schwester Hana. Diese ist, als sie Mimi gesehen hat, sofort auf sie losgegangen und hat sie angegriffen. Wir waren total geschockt und unvorbereitet ... aber ich konnte trotzdem in einem Reflex noch schnell genug dazwischen gehen. Wow ... ich sage Euch, diese kleinen liebevollen Kreaturen können auch ganz anders. Die Attacke kam auch super schnell und ohne jegliches Vorspiel ( Drohgebärden oder ähnliches ). Hana hat einen Ur-Schrei losgelassen, wie ich ihn noch nie aus dem Mund eines unserer Gliders gehört habe und ihre Schwester gleichzeitig angesprungen um sich in ihr zu verbeissen. Ich versteh noch nicht die ganze Glider-Sprache aber dieser Angriffsschrei war nicht schwer zu übersetzen. Ich mach Dich alle !!! ... und das wäre ihr sicher auch gelungen, wenn ich nicht sofort dazwischen gegangen wäre.

Vielleicht eine kurzfristige Irritation, dachten wir und haben noch zwei mal versucht, beide zusammen zu bringen ( diesmal allerdings mit sicherer Käfigtür dazwischen ) aber immer das gleiche Szenario. Keine Aggression von Mimis Seite aber Hana rastet total aus, wenn sie ihre Schwester nur sieht. Alle anderen Mitglieder kommen mit beiden Schwestern nach wie vor gut aus. Dennoch müssen wir Mimi nun wohl isoliert lassen ... leider. Sie ist sehr einsam und wir stehen mindestens einmal die Nacht auf um mit ihr zu spielen weil sie bellt ... aber ich sehe keinen anderen Ausweg

Wie ich bei anderer Gelegenheit nachgelesen habe, haben Momongas in der Natur eigentlich gar nicht so viele natürliche Feinde. Die meisten lassen ihr Leben bei Territorialkämpfen ... aber ich dachte immer, das beträfe primär die Männchen. Und ... mich hat die Ernsthaftigkeit der Auseinandersetzung doch überrascht und erschreckt. Viele Tierarten beschränken sich da oft auf Drohen und Kräftemessen ohne den Rivalen wirklich töten zu wollen. Und dann noch Weibchen ... Eifersucht kann böse enden

Kannst du nicht zwei Gruppen formen?

Daran haben wir auch schon gedacht. Mal sehen, was in der Hauptgruppe noch so passiert. Im Grunde käme dann ja nur einer oder mehrere der Brüder für die neue Gruppe in Frage aber dann müssen wir sie kastrieren lassen. Das konnten wir bislang vermeiden, weil keine Notwendigkeit bestand. Es gibt nunmehr nur noch zwei Weibchen in der originalen Gruppe ( die Mutter Momo und die Schwester Hana ). Momo ist das "Alpha-Weibchen" und hat nur Sex mit ihrem Gatten und für Hanna interessiert sich bislang gar keiner. Ausserdem käme für die Sterilisierung altersmäßig nur Lobo in Frage. Die anderen sind noch zu jung. Das wäre dann im Grunde die einzige Option ... oder ... wir überlegen derzeit noch eine ganz andere Möglichkeit. Wir sind letzt per Zufall in ein sehr kleines lokales Zoogeschäft geraten, in dem die Tiere unter unsagbar schlechten Zuständen gehalten wurden. Darunter auch Sugar Glider ( ein Paar und ein Einzeltier in einem weiteren Käfig ). Rostige alte Käfige, die Tiere kaum noch als Glider zu erkennen und ein Tier bereits blind. Ein grauenhafter Anblick, der meiner Frau und mir seither nicht mehr aus dem Kopf geht. Wir überlegen noch, ob wir es uns platzmäßig leisten können ( unsere kleine Wohnung ist eh schon ein Zoo ), die Tiere zu uns zu nehmen. Ich bin bislang eigentlich dagegen aber der traurige Anblick dieser armen Tiere ist schwer wieder aus dem Kopf zu bekommen. Selbst wenn wir alle noch etwas enger zusammenrücken müssen, verglichen zu den jetzigen Bedingungen in dem Zoogeschäft ginge es den dreien bei uns wie im Paradies. Dann müssten wir allerdings drei Gruppen aufmachen, was mir eigentlich doch etwas zu viel ist. Ich denke dabei vor allem auch an das Spielen. Wir haben es immer so gehalten, dass unsere Kleinen viel Freilauf bekommen. Um Glider nur im Käfig zu halten, dafür ist selbst der größte Käfig zu klein ... denke ich. Drei Gruppen würde dann aber bedeuten: Freilauf in drei Schichten ... und damit müssten wir quasi die ganze Nacht wach bleiben um allen gerecht zu werden. Das ist praktisch undurchführbar und ich sehe es daher als das größte Problem an.

Eventuell 3 Gruppen?

Na dann viel Spaß Berndt!
Natürlich fände ich es großartig, wenn Du die kleinen Kobolde zu Dir holst! Gibt wohl kaum einen besseren Platz für die Kleinen!
Irgendwann mußt Du noch ein Zimmer dazu mieten:
für Dich und deine Frau!

Find es toll, was für ein warmherziger Mensch Du bist!

Welches Geschlecht haben denn die Tiere in dem Laden?


Bin echt gespannt, wie Du Dich entscheidest!
Oder hast Du schon?

Rat weiß ich Dir leider keinen! Sorry.

Ich persönlich würde die Männlein kastrieren lassen und zwei Gruppen bilden.

Zitat

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Irgendwann mußt Du noch ein Zimmer dazu mieten:
für Dich und deine Frau!

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Wir haben schon gewitzelt, dass wir vielleicht besser uns einen Käfig bauen und den Rest der Wohnung unseren Kobolden überlassen

Zitat

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Ich persönlich würde die Männlein kastrieren lassen

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Das wird irgendwann sicher erforderlich sein. Selbst wenn nur Momo und Chichi Kinder zeugen, währen das ne Menge. Bislang sechs in einem Jahr und das hochgerechnet auf ihre Lebenszeit ... wir machen uns da keine Illusionen. Dennoch, das "Timing" ist auch nicht so ganz einfach. Chichi und Lobo wären alt genug ... aber da hängen dann noch drei weitere Jungs in der Warteschleife, die teilweise noch zu jung sind. Ideal wäre, wenn der nächste Wurf Mädchen wären. Das gäbe uns das benötigte Zeitfenster. Die Chancen dafür stehen statistisch nicht schlecht. Die letzten drei Schwangerschaften haben ausschliesslich Jungs produziert.