Die Sache ist auch, dass das Baby seit gestern dauernd abhaut :-(( Haben es heute morgen schon wieder irgendwo draussen gefunden. Nicht so weit vom Nest weg und schlief ... aber keiner der Eltern hat sich gekuemmert. Dien andere kleine hingegen bleibt brav bei Mama und Papa und laesst sich nicht blicken. Der Sommer ist selbst hier langsam vorbei und die Raumtemperatur ist auch nur noch ca. 22 Grad. Fuer die erwachsenen Tiere kein Problem ... aber fuer Babies ?

Ist ja vielleicht nur ein kleiner Abenteurer aber wir machen uns schon Sorgen. Wiegt nun 30 g und ist auch noch nicht gross genug, um nicht durch die Gitterstaebe des Kaefigs zu passen. Wir koennen ja auch nicht immer den ganzen Tag zu hause bleiben und aufpassen. Nachts sind die Eltern wach und passen ( hoffentlich ) selber auf aber tagsueber ?

Haben schon ueberlegt, die ganze Familie tagsueber samt Schlafbeutel in einen dichten Plastikkaefig ( mit Luftloechern natuerlich ) umzuquartieren ... zur Sicherheit. Was haeltst Du davon ?

Die Wunde werden wir natuerlich jeden Tag beobachten. Finde auch, dass sie nicht gut aussieht ... aber der Tierarzt wird sicher nur irgendwas draufschmieren, was die anderen dann ablecken, was sicher auch nicht gut ist.

Schwierig, schwierig ...

Das ständige umquartieren find ich nicht so eine gute Lösung. Hängt der Beutel oder liegt der Beutel im Käfig? Kommt das Baby mit eigener Kraft wieder in den Beutel rein?

Der Schlafbeutel haengt im Kaefig und ist auch recht tief ( damit die Babies nicht so leicht rauskoennen ). Wir habe mehrere Nester angeboten ( im Kaefig haengen auch noch eine Kokosnuss und ein kleinerer Beutel aber die Familie hat sich den grossen ausgesucht ). Ich denke schon, dass das Baby allein zurueck koennte ( macht einen recht fitten und beweglichen Eindruck ) ... es sei denn - und das waere eben der schlimmste Fall - es entweicht durch die Gitterstaebe, durch die die erwachsenen Momongas auch nicht koennten um es zurueck zu holen.

Ist aber eben noch ein Baby ... also, wie soll ich sagen, noch ein ziemlicher "Dummkopf". Rausgeklettert ist es dann irgendwo eingeschlafen und wusste wohl nicht mehr so recht, wo das Nest war ... oder es ist abgehauen weil es Zank im Nest gab. Das weiss ich natuerlich nicht aber auf die Akustik zu schliessen, gabe es die letzten Tage schon Gezanke im Nest und irgendwie sieht die Wunde fuer mich auch ein wenig mehr wie eine Bisswunde als wie eine Kratz-Schramme aus. Man kann ja leider nicht sehen, was da immer so vor sich geht und die Momonga-Sprache ist mir nach wie vor ein Raetsel. Meine aber, gefuehlsmaessig doch zwischen freundlichen und aggressiven Lauten unterscheiden zu koennen ... aber ehrlich gesagt, bin ich mir da auch nicht sicher. Ist schwierig, finde ich. Ist jedenfalls rein akustisch immer schwer was los bei unserer neuen Familie und auch die Babies ( oder zumindest das verletzte, glaube ich - das andere ist ein recht ruhiger Vertreter ) sind nicht gerade leise. Da wird gefaucht und gemeckert dass einem Himmelangst wird. Die beiden Eltern scheinen sich jedoch nach wie vor praechtig zu verstehen.

Wir moechten auch wirklich so wenig wie moeglich eingreifen aber wir wuerden es uns auch nie verzeihen, wenn dem kleinen Furz was zustossen wuerde ... jetzt wo er doch schon so gross ist und das groebste hinter sich zu haben scheint ... verstehst Du ?

Im Familien-Beutel ist es inzwischen ruhiger geworden. Allerdings vergroessert sich die Wunde von dem verletzten Baby und wir haben auch das Gefuehl, dass es schwaecher wird :-(( Ist auch kleiner und schwaechlicher als das Geschwisterchen, was GsD recht gesund und kraeftig aussieht.

Das verletzte Kleine kratzt sich auch selbst immer an der Wunde, was natuerlich auch nicht gut ist. Werden wohl doch mal einen Tierarzt zu Rate ziehen, obwohl ich mir leider nicht so furchtbar viel davon verspreche. Was soll er auch schon machen ?

Die Wunde ist auch an einer wirklich bloeden Stelle. Ich denke, es tut dem kleinen auch weh, wenn es den Kopf in den Bauch der Mama steckt um Milch zu trinken. Wir haben gestern das erste Mal versucht, selbst ein wenig zuzufuettern. Klappt zumindest schon mal mit dem "vom Finger ablecken". Danach kommt es natuerlich wieder zu den Eltern. Diese scheinen sich nicht daran zu stoeren, dass wir uns das kleine ab und zu mal klauen.

Sehr schwierig ... wenn man nur wuesste, was das richtige ist ...

Hallo Berndt,
wie geht's dem Kleinen?
Gruss Manu

Hallo Manu,

was soll man sagen ? Die Lage ist ernst aber nicht hoffnungslos ?

Zumindest ist die kleine Hana ( so haben wir sie getauft ) noch am leben. Hana bedeutet auf Japanisch Blume ... aber auch Nase und wir haben sie so genannt, weil sie doch eine Schramme an der Nase hat ;-))

Wir waren mit der kleinen beim Doc und er hat Abstriche von der Wunde gemacht und uns auch etwas Medizin mitgegeben und ein paar Ratschlaege gegeben. Aber na ja ... viel konnte er da auch nicht sagen und machen.

Nach dem Arztbesuch haben wir Hana fuer ca. zwei Tage von der Familie getrennt, weil sich die Wunde unbedingt erholen musste. Mehr wollten wir aber nicht verantworten, weil man die Kleine einfach noch nicht selbst versorgen kann. Sie wiegt auch leider noch keine 30g wie auf unserer ziemlich ungenauen Kuechenwaage gemessen, sondern erst 16g. Ihr Schwesterchen ist dagegen schon stolze 26g schwer.

Die groesste Schwierigkeit mit dem "Selbstversorgen" in dem Alter besteht nicht nur in der Tatsache, dass die Ersatzmilch der Muttermilch nie gleichwertig ist, es bedarf auch einer Stimulation durch die Eltern, damit die Kleinen "Pipi machen koennen" ... und auch die Koerperpflege wird durch die Eltern uebernommen.

Die Rueckfuehrung in die Familie war GsD einfach. Ich denke, ich habe dabei durch Zufall etwas richtig gemacht, was ungemein wichtig, wenn nicht sogar entscheidend war. Die Mutter akzeptiert das Baby hinterher oft nicht mehr, weil andere Gerueche ( Medizin, Tierarzt, etc. ) an ihm haften und auch unsere Momo hat ueberhaupt kein Interesse mehr an der kleinen Hana gezeigt. Die Schluesselrolle spielt hierbei der Vater !!! Dieser hat die Kleine GsD sofort erkannt und freudig abgeknutscht ... und damit auch markiert. Alles was der "Boss" der Familie markiert, gehoert scheinbar zur Gruppe ... und danach hat die Mama die kleine Hana auch wieder angenommen.

Dennoch ... die ganze Sache ist noch nicht ausgestanden, denke ich. Hanas Wunde scheint sich zu bessern ( es hat sich eine Kruste gebildet und die ist inzwischen abgefallen ) aber ihr Gewicht erhoeht sich nicht wirklich :-(( Der Arzt meinte, sie muss zunehmen und wenn es nur ein halbes Gramm pro Tag oder weniger ist. Nimmt sie hingegen ab, wird's kritisch. Wir fuettern sie jede Nacht einmal zu und dann hat sie richtig Kohldampf. Bekommt sie doch nicht genug Milch von der Mutter weil das Geschwisterchen staerker ist ? Das wuesste ich gern.

Die im Internet erstandene spezielle Momonga-Milch ( ist keine echte Milch ) hat Hana erst auch nicht angenommen aber dann, als wir sie mit Nektar vermischt haben. Das trinkt sie. Wir koennen sie jedoch nur einmal nachts fuettern, weil es so schwierig ist, sie aus dem Nest zu klauen. Das funktioniert nur, wenn die Eltern nicht da, d.h. draussen zum spielen sind. Unsere Momongas stehen auch furchtbar spaet auf. Zwei, drei Uhr in der Nacht ... das ist auch fuer uns nicht unanstrengend. Tagsueber ist auch schon mal ein Elternteil draussen, der andere passt dann aber auf die Babies auf. Nur nachts sind beide draussen.

Der Kampf geht also weiter. Die kleine Hana MUSS unbedingt zunehmen ... sonst sehe ich schwarz. Die Mutter Momo ist mit weniger als 100 g auch selbst sehr zierlich. Vielleicht reicht ihre Milch auch nicht fuer zwei. War fuer mich sowieso erstaunlich, dass sie zwei Babies zur Welt bringen konnte. Der Vater Chichi hingegen ist ein echter Brocken. Nicht fett aber 150g Kraft und Muskeln. Seine Wesensart ist aber kontraer zu seiner macho-haften Statur super liebevoll. Kuemmert sich immer hoechst ruehrend um seine Frau und Toechter ... mehr als die Mutter, habe ich den Eindruck. Momo war da immer schon eher das egoistische Prinzesschen, was sich auch nach der Schwangerschaft nicht viel geaendert hat. Will ihr da aber auch nicht unrecht tun. Die ganze Schwangerschaft incl. nachfolgender Babypflege ist sicher hoechst anstrengend fuer sie. Die letzten zwei Tage bzw. Naechte ist sie sogar ein bisschen in meinem Hemdsaermel eingeschlafen. Versuche mich auch nach wie vor viel mit den Eltern zu beschaeftigen um Stress abzubauen ... aber so gegen vier fallen mir dann auch langsam die Augen zu.

So ist die Lage. Ich hoffe so, dass wir beide Babies durchbringen.

Letztes Update ( habe das hier gestern schon geschrieben, bekam es aber nicht gepostet, weil wohl irgendwas mit dem HP-Server nicht stimmte ): Leider scheint auch das bislang gesunde Schwesterchen etwas am Auge zu haben :-(( Dann wird ihr der Besuch beim Tierarzt wohl auch nicht erspart bleiben. Die Tierklinik ist weit und wir haben kein Auto ... aber was soll man machen ? GsD lassen sich Momongas ziemlich problemlos transportieren. Tieraerzte gibt es hier in Tokyo zwar an jeder Ecke, auf Exoten spezialisierte Kliniken mit gutem Ruf sind dagegen auch nicht so dicht gesaeht.

Leider sind unsere Glider keine Schildkroeten. Fuer Schildkroeten gibt es hier naemlich einen wirklich genialen Arzt. Wir hatten mal ein Wasserschildkroeten-Baby, das einen wirklich boesen Abszess im Kopf hatte. Das Tier hatte die Groesse eines Fingernagels und der Kopf war nicht groesser als ein Stecknadelkopf ... aber hat operiert ... und das mit Erfolg. Einfach unfassbar. Die Schildkroete ist heute kerngesund, groesser als in allen Lehrbuechern beschrieben und man sieht nichts mehr obwohl sie bei der OP den halben Kiefer eingebuesst hat. So einen Spezialisten wuenscht man sich dann auch fuer Sugar Glider.

In diesem Sinne ... der Kampf geht weiter. Hoffe, dass es nicht bei jeder Schwangerschaft so zugeht. Da wird man ja irre ... und arm ;-))

Hallo Berndt,
oh je....., dann drück ich die Daumen weiterhin ganz fest, dass es die kleine Hana schafft und hoffentlich ihr Schwesterchen Euch nicht auch noch solche Sorgen bereitet.
Es ist ist immer sehr schwierig, wie man es handhaben soll. Soll man die Kleinen von den Eltern trennen oder nicht!?!? Denn alles hat ja bekanntlich seine Vor-und Nachteile.
Ich kann Euch auch sehr gut nachfühlen, dass das Ganze sehr an den Nerven und an der Substanz zerrt. Ich hab das gesehen, als unsere kleine Monchichi damals krank war. Nach 5 Wochen kamen mein Mann und ich echt an unsere Grenzen. Gerade weil ja auch unsere Tiere nachtaktiv sind, ist das nicht immer einfach.
Ich hoffe wirklich von ganzem Herzen, dass sich Hana erholt und auch kräftig zunimmt....
Liebe Grüsse
Manu

Ich drücke dir auch die Daumen, das die beiden durchkommen. Ich hoffe das zufüttern bringt etwas und die kleine nimmt zu.

Vielen Dank fuer den Zuspruch, Ihr lieben !!!

Hana weilt noch unter uns und wiegt nun 20g. Ich kann nicht sagen, ob sie noch Milch von der Mutter bekommt aber wir fuettern sie jeden Tag etwa viel mal mit der speziellen Momonga-Milch ( verduennt mit etwas Nektar, weil sie sie sonst nicht mag ). Schlappt jedes mal einige Milliliter gierig in sich rein. Danach kommt sie sofort wieder zum Rest der Familie, die sich auch nicht wirklich zu wundern scheint, dass wir das Toechterchen hin und wieder klauen.

Was die Wunde angeht ... ich weiss nicht so recht. Wie auf dem Bild ( gerade gemacht ) zu sehen, ist sie nicht kleiner geworden ... aber vielleicht ist es schon neue Haut ? Kann man irgendwie schlecht sagen, finde ich. Auf jeden Fall lebt die Kleine noch, wirkt auch nicht schwaechlich und hat immerhin 4g zugenommen.

Das Geschwisterchen ( Mimi ) ist immer noch groesser ( 26g ) aber ihr Gewicht ist seid zwei Wochen unveraendert. Das ist doch auch nicht normal, oder ? In dieser Phase muessten die Tiere noch schnell wachsen. Das mit ihrem kranken Auge hat sich GsD aber scheinbar zumindest von selbst erledigt. Vielleicht war es ja auch nur etwas mit Milch verklebt. Wir wollten sie auch zufuettern aber Mimi nimmt nichts von uns an :-(( Wir haben sie auch ein paar mal mit Hana zusammen rausgenommen, damit sie sieht wie Hana trinkt und es ihr nachmacht ... aber nix zu machen. Mensch, wenn die zwei doch nur bald anfangen wuerden, auch normale Nahrung aufzunehmen ... dann waeren unsere Sorgen kleiner. Aber das dauert sicher noch was. Mimi haben wir aber immerhin schon mal dabei erwischt, wie sie selbststaendig aus dem Nest raus ist und Ahorn-Syrup aus einem Schaelchen an der Futterstelle getrunken hat.

Das ist der Stand der Dinge. Liebe Gruesse aus Tokyo !!!

Berndt

Ihr bekommt das schon hin. Das sie so einen unterschied am gewicht haben, würde ich jetzt nicht so tragisch sehen. Das war bei meinen Zwillingen immer der Fall. Sie sind heute noch sehr unterschiedlich vom Gewicht.
Solang sie die zusätzliche Milch von euch annimmt und zunimmt, solltet ihr es schaffen. Die Wunde würde ich noch im Auge behalten. Sie werden sicher bald anfangen zu fressen. Zumindest sieht Hana nicht mager aus, so wie man auf dem Bild beurteilen kann.
Ich drücke euch weiterhin die Daumen.